Ruhr Nachrichten vom 23.12.2012 von Volker Beuckelmann


„Dacapo“ sang über das Wunder von Bethlehem


Zum dritten Mal gastierte das „Dacapo Ensemble“ am Freitag in der gut besuchten Stadtkirche St. Georg. Die zehnköpfige A-cappella-Formation bescherte den Gästen sensibel ausgewählte, perfekt vorgetragene Stücke, komponiert zwischen 1580 und 2009. Sie hatten das Wunder von Bethlehem zum Inhalt.


[...] Das Ensemble sorgte mit exzellenter Sangeskunst für frohlockende Gesichter.

[...] „Dacapo“ interpretierte den polyphonen Stil des 16. Jahrhunderts [...] mit Bravour. Die Besucher, darunter auch Teenager, applaudierten beeindruckt.

[...] „Dacapo“ lieferte tolle Vokal-Akrobatik und als Zugabe die funkige Version von „O du fröhliche“, arrangiert von Martin Carbow.


Den ungekürzten Artikel kann man auf der Internetseite der Ruhr Nachrichten nachlesen.


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Neue Rhein Zeitung vom 15.11.2011 von Anna-Lena Kortenbusch


Brillant gleich an zwei Orten

Das Vokalensemble „dacapo“ wurde in der Diersfordter Schlosskirche und im Schloss begeistert gefeiert.


Sie konnten Monteverdi, Schütz und Bruckner und sie konnten Manhattan [Transfer], Sting und Wise Guys. Ein Ensemble in einem Konzert und ein Instrument: die eigene Stimme. Wer sich dachte: „Von allem ein bisschen, aber nichts so richtig vollkommen“, hatte sich mächtig getäuscht. Das Vokalensemble „dacapo“, das Sonntag an zwei Orten während eines Konzerts in Diersfordt gastierte, überzeugte mit perfekt umgesetzten Arrangements, egal ob Klassik, Gospel oder Jazz.

So glaubte man den Musikern, die sich zunächst ganz in Schwarz im Altarraum der Schlosskirche präsentierten, die geistliche Musik zu ihrem Eigen ernannt zu haben. [...]

Nach dem kurzen Umzug in das angrenzende Schloss zeigten die fünf Sänger und vier Sängerinnen ihre rockige und jazzige Seite. Nicht nur optisch passten sie sich der zeitgenössischen Stilrichtung an, auch die Ansagen wurden ausschweifender und mit dem nötigen Augenzwinkern versehen. [...]


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Westfälische Rundschau und WAZ vom 14.02.2011 von Diethelm Textoris


Mit „dacapo“ im Musik-Himmel


„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.“ Das berühmte Faust-Zitat von Goethe erlebte am Samstagabend beim Konzert des Lüner Vokalensembles „dacapo“ in der Stadtkirche St. Georg noch eine Steigerung.


Denn das, was die A-Capella-Truppe im Programm bescheiden „querbeet“ nannte, brachte allen Zuschauern vieles.

Was querbeet geboten wurde, war alles andere als Massenware. Es waren, um im Bild zu bleiben, „Bio-Produkte“ vom Feinsten. Den Auftakt bildete ein frühbarockes Madrigal von Claudio Monteverdi aus dem 16. Jahrhundert. Im zweiten Madrigal „What is life“ von Orlando Gibbons wurde das menschliche Leben mit einen Theaterspiel verglichen, das von Gott als strengem und klugen Zuschauer kritisch betrachtet wird. Dem kirchlichen Ambiente angepasst waren auch die beiden Motteten aus der geistlichen Chormusik von Heinrich Schütz von 1648 und die Gospel-Songs.

Small Talk in der Pause

Auch das „Pater Noster“ von Jósef Swider gehörte in den Bereich der sakralen Musik, wobei der Komponist, quasi als Vorläufer des modernen Rap, gesungene und gesprochene Passagen verband, was für die Solisten eine beträchtliche Herausforderung darstellte.

Nach der Pause, in der sich Chorleiter Thomas Fischer und seine Mitstreiter unters Volk mischten, Small Talk pflegten und Fragen beantworteten, ging es mit den Bereichen Jazz, Rock und Pop weiter. Da waren Lieder der US-amerikanischen Band Earth, Wind & Fire, von Leo Sayer, Sting und den Bee Gees zu hören. Auch der Sound der Beach-Boys mit ihren typischen Harmonienfolgen und ihrem „Surf-Sound“ wurden von „dacapo“ hervorragend getroffen und, wie auch bei andere Stücken, mit tänzerischem und pantomimischem Einsatz hervorgehoben.

In einem Konzert voller Highlights gab es zum Schluss noch zwei absolute Glanzpunkte. Der erste war „Engel“ von Rammstein. Das Arrangement von Oliver Gies und die Umsetzung durch „dacapo“ rückte den ursprünglichen Rocksong in die Nähe barocker Meisterwerke und der Text konnte selbst in einem unchristlichen Zuhörer die Sehnsucht nach einem kindlich-naiven Engelglauben wecken.

Ohne technische Hilfe

Der absolute Höhepunkt war aber die Bohemian Rhapsodie von Queen. Sie verlangte von den Akteuren eine „stimmbrecherische“ Vokalakrobatik, die „dacapo“ ohne Netz und doppelten Boden meisterten. Während die Truppe von Freddie Mercury auch bei Life-Auftritten immer noch auf bestimmte Play-Back-Passagen zurückgriffen, verzichteten die Lüner Sänger auf jedes technische Hilfsmittel. Das Ergebnis war akustisch überwältigend und einfach wahnsinnig gut.

Zum Schluss geizte das – wie das Musikprogramm breit gestreute – Publikum nicht mit begeistertem Applaus und Standing Ovations. Weil die Zuschauer das Programm zum Nulltarif bekommen hatten, geizten sie auch nicht mit Spenden für die Renovierung der Stadtkirchenorgel.

Bleibt nur zu hoffen, dass „dacapo“ sich auf die ursprüngliche Bedeutung ihres Namens besinnen und bald ein Wiederholungskonzert anbieten. Für alle, die dieses Konzert versäumt haben: Die CD „dacapo queerbeet“ mit allen 16 Musiktiteln ist weiterhin in der Lippe-Buchhandlung erhältlich.


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Auszug aus: Rheinische Post, Krefeld, 18.06.07 über das 3. Rheinische Chorfest um die Burg Linn am 17.06.07

[...] Nach dem Wunsch der Verantwortlichen soll sich das Rheinische Chorfest zu einem Krefelder Markenzeichen entwickeln und "rheinischen Spass an der Freud" mit hoher Qualität verbinden. In dieser Hinsicht war das dacapo Vokalensemble (Münster) ein Volltreffer.

Darstellerischer Witz

Die sechs Frauen und fünf Männer sangen (a cappella und auswendig) Arrangements höchst anspruchsvoller Unterhaltungsmusik ("Short People", "Mambo" u.a.) mit stimmlichem Können und darstellerischem Witz.

Papa, ihr seid total gut angekommen bei den Leuten", berichtete die Tochter eines Sängers ihrem Vater stolz. Da hatte sie Recht.

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